Einführungsvorträge

Donnerstag den 20.10.2016 Tag der Erfahrung

Inklusive Diagnostik? Notwendigkeit diagnostischer Kompetenzen im inklusiven

Unterricht und diagnostische Aufgaben

Prof. Dr. Erwin Breitenbach, Humboldt-Universität zu Berlin

Im ersten Teil des Vortrages werden die grundlegenden theoretischen
Aussagen der Vertreter einer inklusiven Pädagogik und Didaktik zur Diagnostik aus der Perspektive der Psychologie kritisch hinterfragt mit dem Ergebnis, dass die entsprechenden Grundforderungen der Inklusionsvertreter mit den theoretischen Grundlagen einer psychologisch-pädagogische Diagnostik unvereinbar sind.

Der zweite Teil fokussiert auf die Diagnostik im inklusiven Unterricht und versucht, deren Aufgaben, Ziele und Strategien zu bestimmen und zu beschreiben. Dabei stößt man in der entsprechenden Fachliteratur auf erstaunlich viel Altbekanntes, das bei genauerer Betrachtung mit den Aufgaben und Prinzipien der Förder-, Status- und Lernprozessdiagnostik übereinstimmt.

Im dritten Abschnitt rücken diagnostische Methoden in den Fokus, die sich für den Einsatz bei einer extrem heterogenen Schülerschaft eignen und sich somit in besonderer Weise als inklusionstauglich erweisen. Empfohlen werden in diesem Zusammenhang Anamnese oder Biographiearbeit, Verhaltensbeobachtung, schulisches Standortgespräch, didaktisch orientierte förderdiagnostische Konzepte zum Schriftspracherwerb und zum Erwerb des Rechnens, Kompetenzraster und auch mit Einschränkungen bestimmte psychometrische Verfahren.

 

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Präsentation

 

Dem Anspruch an individuelle Förderung mit multiprofessioneller Kompetenz und Kooperation gerecht werden oder Wie kann multiprofessionelle Kooperation zwischen Lehrern verschiedener Schularten zur individuellen Entlastung beitragen?

Jörg Heidig, Diplom Kommunikationspsychologe (FH)

Zum Dasein engagierter Lehrer gehört das „Segeln an der Belastungsgrenze“ nur allzu oft zum Geschäft. Auf der einen Seite gibt es den hohen professionellen Anspruch an sich selbst und das Streben nach Weiterentwicklung der eigenen Arbeit. Auf der anderen Seite gibt es all die Anforderungen, die übereingebracht werden wollen und manchmal schlicht Stress bedeuten. Der Vortrag gibt Antworten auf folgende Fragen:

Wie können Kooperation und Netzwerke bei der Bewältigung des genannten „Spagats“ helfen?
Wo liegt meine persönliche Balance zwischen Anspruch und Stress?

 

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Gute Schule sichtbar machen - Von guten Beispielen lässt sich lernen

Dr. Angelika Wolters und Jana Thiele, Deutsche Schulakademie

Das Ziel der Deutschen Schulakademie gGmbH ist es, Modelle ausgezeichneter Praxis aus zehn Jahren Deutscher Schulpreis mit Hilfe von Wissenschaftler/-innen aufzubereiten und in die Breite zu tragen. Als bundesweit aktive und unabhängige Institution für Schulentwicklung und Lehrerfortbildung setzt die Deutsche Schulakademie gGmbH dieses Ziel um. Dabei wendet sie sich mit ihren Angeboten an alle Schulen in Deutschland, stellt Materialien über gute Schulpraxis zur Verfügung, berät zu Fragen der Schul- und Unterrichtsentwicklung, organisiert Fortbildungen und gestaltet Schulentwicklungs-programme. Die Deutsche Schulakademie will „Mehr gute Schulen“! So verschieden wie die Schulen auch sind, lässt sich Gemeinsames entdecken: Viele starke „Ichs“ führen zu einem lebendigen „Wir“ – das gilt für gute und erfolgreiche Schulen im Kontext des Deutschen Schulpreises. Sie sind in ihrem Lern- und Lebensraum sehr aktiv, pflegen ihre Kultur, schaffen ein Wohlfühlklima und beflügeln so ihre Schulentwicklung. Mehr dazu in einer exemplarischen Stippvisite.

 

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Schulerfolg heißt Wohlergehen - Resilienz, Inklusion und die Freude am Lernen

Dr. Barbara Schratz, School of Education, Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung, Zentrum für Lernende Schulen an der School of Education, Universität Innsbruck

Das emotionale Wohlergehen ist entscheidend für Lernen und Lernerfolg. Schulen spielen eine maßgebliche Rolle dabei, dass junge Menschen jene Fähigkeiten entwickeln können die sie benötigen, um ein glückliches, bejahendes Leben führen zu können. Wer möchte nicht glücklich sein? Es ist keine Kunst, sagen die Glücksforscher. Aber es braucht eine bestimmte Art, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Ein lösungsorientierter Umgang mit Krisen und Herausforderungen ist dabei besonders wichtig. Resilienz ist dafür eine zentrale Ressource. Und – Resilienz kann man lernen! Schulen können und sollen dabei eine tragende Rolle spielen, sowohl für Schülerinnen und Schüler wie auch für Lehrerinnen und Lehrer. Eine Schulkultur, die Resilienz fördert, ist gleichzeitig eine Schulkultur, die auf Vielfalt setzt und Lernen und Leistung aller ermöglicht. Lernen ist ein Akt tiefer menschlicher Erfahrung, in dem Bekanntes verlassen und Neues betreten wird und Unsicherheit entsteht. Daher gelingt Lernen am leichtesten, wenn die Umgebung resonante Unterstützung bietet. Eine positive, auf Stärken bauende, verantwortungsvolle Schulkultur fördert Wohlergehen, Lernen, Wachstum und Entwicklung der Einzelnen und der Schule als Ganzes. Das beinhaltet die Auseinandersetzung mit den eigenen „Blinden Flecken“ und der professionellen Reflexion von Prozessen, Inhalten, Annahmen, Methoden und Strukturen in Hinblick auf förderliche oder hemmende Faktoren von Wohlergehen und Lernen aller an der Schule Beteiligten.

 

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Fallbeispiel

 


Freitag den 21.10.2016 Tag der Wissenschaft

 

Ist inklusiver Unterricht auch guter Unterricht? Inklusiver Unterricht im Spannungsfeld von Bildungsstandards und individuellen Kompetenzen

Impulsvortrag Prof. Dr. Birgit Werner, Pädagogische Hochschule Heidelberg

Die Umgestaltung des Schulsystems auf ein inklusives stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen, gilt es doch Bildungsangebote im Spannungsfeld von Bildungsstandards und individuellen Lernmöglichkeiten zu gestalten. Damit wird die uralte Frage nach "gutem" Unterricht erneut aufgeworfen. Der Vortrag beleuchtet die Faktoren und bisherigen Befunde wirksamer Bildung (nicht nur) in inklusiven Settings. Mit dem RTI-Modell (Response-to-Intervention) wird ein Konzept vorgestellt, dass eine Abstimmung zwischen allgemein schulischer und intensiver individueller Förderung ermöglicht.

 

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Wie machen das die anderen? Jugendliche in erschwerten Lebenslagen zwischen Schule und Arbeit in Finnland, in der Schweiz und in den USA

Impulsvortrag Dr. Sven Basendowski, Universität Hamburg

Die Bildungssysteme innerhalb der EU, aber auch die der USA werden u.a. durch Jugendliche besonders herausgefordert, die in Deutschland sozialrechtlich als Benachteiligte gehandelt werden. Sie arbeiten häufig im Niedriglohnsektor, teils außerhalb gesicherter Beschäftigungssysteme und bleiben nicht selten ohne anerkannten beruflichen Abschluss. Dieser Befund aus nationalen Verbleibs- und europäischen Vergleichsstudien umfasst folglich einerseits schulische Bildungssysteme, die als mehr oder weniger inklusiv gelten. Andererseits muss von diesem Befund sowohl für Länder mit dualen als auch schulischen Berufsbildungsstrukturen ausgegangen werden. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen des Vortrags Einblicke in die beruflichen Bildungssysteme einzelner Länder gegeben und um Erfahrungsberichte erweitert. Abschließend werden Vergleiche zu Deutschland gezogen und erste Schlussfolgerungen formuliert, die in einem späteren Workshop zur Diskussion gestellt werden.

 

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