Meine sehr geehrten Damen und Herren, verehrte Referentinnen und Referenten aus Berlin, Potsdam, Bremen, Siegen, liebe Lehrerinnen und Lehrer und Gäste,
ich freue mich, Sie hier zur nunmehr 6. Tagung im Projekt ZINT in Görlitz begrüßen zu können.
Herzlich Willkommen und schön, dass Sie da sind; trotz der vielen Baustellen auf der Autobahn, langen Anreisen, zeitigem Aufstehen, kranker Kollegen, und sonstiger widriger Umstände. Schön, dass wir Ihr Interesse mit unserem Tagungsthema wieder wecken konnten.
Ich freue mich insbesondere,
Außerdem begrüßen wir die Referatsleiter und -leiterinnen, Referentinnen und Referenten des Kultusministeriums sowie des Landesamtes für Schule und Bildung.
In diesem Jahr steht die Tagung unter dem Motto: „Brücken verbinden – Übergänge gestalten“
Und so laden wir Sie in diesem Jahr ein, mit uns gemeinsam, Brücken zu bauen, in den WS aber auch ganz konkret mit ihren Ideen und Gedanken zur inklusiven Schul- und Unterrichtsentwicklung, dazu mehr an der Hochschule…
Wir bauen eine Brücke vom Theater in die Hochschule, denn wir beginnen unseren heutigen Tag hier, am Gerhardt-Hauptmann-Theater und setzen am Nachmittag die Tagung an der Hochschule fort.
Übrigens wird an dieser Stelle heute Abend der Internationale Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec verliehen. In diesem Jahr geht er an den amerikanischen Architekten Prof. Daniel Libeskind.
Brücken spielen im Leben der über 930jährigen Stadt seit jeher eine große Rolle.
Sieben Neißebrücken verbanden den Westteil mit dem Ostteil der Stadt. Sie wurden im Mai 1945 gesprengt und nur teilweise wieder aufgebaut. Seit vielen Jahren werden jedoch immer wieder menschliche Brücken errichtet, und seit Oktober 2004 verbindet auch die wiederaufgebaute Altstadtbrücke an historischer Stelle nach fast 60-jähriger Unterbrechung wieder die beiden Neißeufer. Die deutsch-polnische Doppelstadt an der Neiße will mit ihrer Zusammenarbeit modellhaft europäisches Zusammenwachsen vorleben.
Seit 1993 ehrt sie mit dem Internationalen Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben. Allen Geehrten ist der Wille gemeinsam, Trennendes zwischen den Völkern zu überwinden, Brücken zu bauen und eine friedliche Zukunft für Europa zu gestalten.
Das Symbol der Brücke setzt sich in Görlitz/Zgorzelec vom Brücke-Preis fort zum zentralen Projekt der gemeinsamen Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2010, den Brückenpark. Er ist das erste gemeinsame stadtgestalterische Infrastrukturvorhaben einer deutschen und einer polnischen Stadt und soll zu einem neuen Zentrum der Europastadt Görlitz/Zgorzelec mit den Schwerpunkten Kultur, Bildung und Kommunikation gestaltet werden.
Brücken bauen im Projekt ZINT und in der Schule meint:
Schulische Inklusion ist also nicht als isoliertes Thema zu betrachten, dass als Aufgabe für Lehrer noch zusätzlich oben draufkommt, sondern eine Perspektive unter der, verschiedene Entwicklungen in Schule und Gesellschaft betrachtet werden können.
Grundlegend sind die Wertschätzung jedes Menschen und die Wahrnehmung von Diversität als Chance zur Bereicherung des gemeinsamen Lernens.
Das Thema Inklusion liegt sozusagen als „Brille“/ „Brennglas“ über den Themen und Entwicklungsaufgaben in der Schule und der Gesellschaft, wie z. B.
Es ist vernetzt mit Themen, wie Demokratiebildung, Digitalisierung und vielen mehr ….
Und wir haben im Projekt ZINT Brücken gebaut in andere Bundesländer, nach Norden, Westen, Süden, in andere Lehrerbildungsstätten, zu anderen Experten in eigener Sache und zu Schülern und Schulen.
Ich bedanke mich bei den Referenten, die unserem Ruf gefolgt sind und mit Ihren Perspektiven die Vielfalt der Diskussionen im wissenschaftlichen Feld widerspiegeln werden.
Wir nehmen in diesem Jahr zur Tagung eine weitere Perspektive des Brückenbaus in den Blick, die, der Kooperation und Zusammenarbeit zwischen ganz unterschiedlichen Professionen in den Regionen, vor Ort und Brücken zwischen den Bildungsphasen, die jeder Heranwachsende, ob mit oder ohne Behinderung, durchläuft.
Ein Grund für die Themenwahl der diesjährigen Tagung lag in der Verankerung der Kooperationsverbünde im neuen Schulgesetz.
Die Ausrichtung eines Kooperationsverbundes hängt davon ab, wie es gelingt, die verschiedenen Interessenlagen der selbständig agierenden Schulen sinngebend miteinander zu verbinden, auf gemeinsame Ziele zu fokussieren und so eine gemeinsame Identität und einen Mehrwert zu entwickeln. Dazu braucht es das aktive Mitwirken aller.
Wann, wenn nicht jetzt haben wir die Möglichkeit uns einzubringen, wenn es um die inhaltliche Ausgestaltung der Kooperationsverbünde geht, und um die Frage, welche Unterstützung und Begleitung der Aufbau eines Kooperationsverbundes erfordert - nutzen wir die Chance.
Dazu gibt es einen zusätzlichen WS. Sollte der ein oder andere noch Interesse haben sich dort einbringen zu wollen, kontaktieren Sie bitte Frau Zips im Tagungsbüro, da der Workshop einen begrenzten Teilnehmerkreis hat.
Brücken bauen, heißt Verbindungen schaffen, Bündnisse eingehen, Gemeinsamkeiten finden und ausbauen, heißt konstruktiver Austausch und gemeinsame Lösungssuche.
Brücken gebaut, haben wir in den vergangenen Jahren einige, z. B. durch Kurse, Fortbildungen, Tagungen und unzählige Gespräche…
Jetzt ist es an der Zeit festzustellen, ob diese Brücken schon verbinden, z. B.
Erst wenn die Brücken verschiedene Akteure im Bildungssystem verbinden, entstehen tragfähige Netze für die Bildung und Erziehung aller Schüler mit ihren ganz individuellen Ressourcen und Unterstützungsbedarfen …
Ehrlich, die Vorbereitung der Tagung hat uns vor vielfältige Herausforderungen gestellt.
Wir haben es geschafft!
Sie erwartet ein vielfältiges Programm.
Erstmalig haben wir neben erfahrenen Multiplikatoren für Integration auch am Thema Interessierte eingeladen – sozusagen Brückenbau zwischen Erfahrenen und Neugierigen.
Und erstmalig haben wir auch Multiplikatoren als Referenten für die Workshops „Inklusion praktisch“ gewinnen können, den Kollegen gilt ein besonderer Dank.
Die Tagung hat sich zum Ziel gesetzt, grundlegende Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Sie darin zu bestärken, unterrichtliche und schulische Entwicklungen unter den Aspekten von Diversität und Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler im Sinne eines inklusiven Bildungsangebotes in den Blick zu nehmen.
Durch parallele Veranstaltungen haben wir einerseits versucht, der Vielfalt Ihrer Erwartungen gerecht zu werden, und andererseits die Vielfalt der fachlichen Perspektiven aufzunehmen.
Wir haben das Ziel, dass es im Rahmen der Tagung gelingt, durch Workshops, interessante Vorträge und den Austausch mit anderen Experten, die eigene Arbeit mit neuen Ideen zu bereichern.
Wir wollen an den Erfahrungen unserer Referentinnen und Referenten partizipieren und wie in den vergangenen Jahren auch die Freude am Lernen für Schüler und Lehrer im Auge behalten.
Schulische Inklusion umzusetzen, verlangt Respekt und Wertschätzung jedem einzelnen gegenüber sowie Ressourcen für die Umsetzung, schulische Inklusion ist ein Prozess und wir sind in den vergangenen 4 Jahren gerade die ersten Schritte gegangen. Und schulische Inklusion braucht die Fortsetzung in den anderen Lebensbereichen und -phasen, wie Beruf, Freizeit oder auch im Alter.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Inklusion ist in aller Munde – ein großes Thema und zugleich ein hoher Anspruch, der noch längst nicht eingelöst ist, ja eingelöst sein kann. Trotz vieler erster Mut machender Schritte, die in diese Richtung an vielen Schulen bereits gegangen werden, bleibt noch viel zu tun. Wie können Schulen diese Aufgabe angehen? Um diese Fragestellung geht es in dieser Tagung.
Ich wünsche uns während der Tagung Diskussionen in Toleranz, Sachlichkeit und Offenheit sowie immer wieder Gelegenheiten zu einem Perspektivwechsel.
Dr. Petra Koinzer